Page 3 - Iconographie_1884
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                       Tafel XVIII.   Fi^. 143   u. 144—146.                 49

      dem  letzten  iinregelmässiger gesireift,  gelblich  auch auf dem Gewinde  sichtbar ist, und einer
      weiss bis bräunlicli mit weisslichem Kielstreifen  Anzahl schwacher Binden  auf  der  Unterseite,
      und mehr oder minder intensiv braunen Binden,  obenher rein weiss,  die Unterseite häufig diffus
      fast stets einer besonders starken über dem Kiel-  bräunlich überlaufen.  Es  sind sechs Umgänge
      streifen und einigen schmäleren unterhalb, wäh-  vorhanden, welche durch eine linienförmige, an-
      rend die Oberseite mit radiär gestellten Flecken  fangs kaum  sichtbare, erst am letzten Umgang
      gezeichnet  ist, welche bei der Ansicht von oben  deutliche Naht geschieden werden; sie sind leicht
      eine prachtvolle sternförmige Figur bilden. Das  gewölbt und nehmen langsam und regelmässig
      Gewinde  ist  flach  kegelförmig  mit  kleinem,  zu.  Der  letzte Umgang  ist  aufgeblasen,  ge-
      schwärzlichem Apex.  Es  sind reichlich  sechs  rundet, vorn kaum herabsteigend.  Die Mündung
      Umgänge vorhanden, welche langsam und regel-  ist darum auch wenig schief, fast kreisrund, aber bis
      mässig zunehmen und durch eine einfache, linien-  zum Halbkreis ausgeschnitten, innen prächtig lila
      förmige, leicht weissbezeichnete Naht geschieden  gefärbt mit durchscheinenden Binden; der Mund-
      werden,  die oberen sind kaum gewölbt und ent-  rand ist scharf und einfach, innen hinter einem
      weder nur mit Radiärflecken oder auch mit einer  intensiv braunen Saum mit einer orangegelben,
      längs der Naht laufenden Binde gezeichnet, der  scharfen, stark vorspringenden Lippe, welche in
      letzte erscheint dem Gewinde gegenüber aufge-  der Profilansicht  bis zur Insertion des Aussen-
      blasen,  obenher etwas  abgeflacht,  vorn  leicht  randes  sichtbar  ist.  Die Ränder neigen kaum
      herabsteigend.  Die Mündung  ist rundeiförmig,  zusammen.
      deutlich ausgeschnitten, innen bläulichweiss mit  Diese eigenthümliche Form, welche sich zwi-
      nur wenig durchscheinenden Binden; der Mund-  schen pisana unäSeetzeni einerseits und variabilis
      saum  ist dünn und scharf, hinter einem ziemlich  andererseits stellt, scheint mir mit der von Servain
      breiten braunen Saum mit einer schmalen, schar-      Hei. pisanopsis zusammen-
                                            1.  c. beschriebenen
      fen, weissen Lippe belegt; die Ränder neigen et-  zufallen. Servain gibt weder eine Diagnose noch
      was zusammen, der Spindelrand  ist an  seiner  Dimensionen, aber er sagt: „Chez la pisanopsis,
      Insertion erheblich verbreitert.                 crctace, d'un blane mat uni-
                                            le  test  cpais,
         Aufenthalt: bei Algesiras, auf Zwergpalmen  forme, comme celui de la Seetzeni, possedc 6
      ich glaube auch junge Exemplare, welche  ich  tours  renfles,  ventrics,  ä croissance ra-
      auf dem Felsen von Gibraltar  in beträchtlicher  pide, separes par une suttire lineaire, sauf au
      Höhe sammelte, hierher beziehen zu sollen.  dernier tour.  Celuici  est  tres ventru-arrondi;
                                            Vouverture peu oblique, assez Scliancree, presque
      143.   Helix pisanopsis Servain,  var.  exactement  semicircidaire ,  ricliement  coloree,
           Aegusae n.                       d^une belle teinte carminee foncee, est en-
                                            tonree par un bord peristomal  droit, aigu  et
      Testa anrjuste et hauä pervie perforata, globii-
                                            tres fortement borde-epaissi ä l'interieur!  Le
           loiäea, solida, cretaccn,  alba,  vel fasciis
                                            bord columellaire, rcflechi et dilate, entoure une
           castaneis  varie cingulata.  Anfractus 6
                                            Perforation ombilicale, plus ouverte que eelle de
           leniter accreseentcs, sutura superne vix
                                            la Pisana,  identique, comme forme, ä Celle
           consj)icua,  versus  aperturam  impressa  et
                                            de  la Seetzeni."  Davon  passt,  mit Ausnahme
           äiscreti, siiperi convexiusculi, lätimus in-
                                            der Färbung, jedes Wort auf  die vorliegende
           flatus, rotundatus, antice vix descendens.
           Apertitra parum oUiqua,  distincte  lu-  Art,  bis  auf die Angabe über  die Windungs-
                                            zunahme  ; doch dürfte auch da nur  eine  ver-
           nata, fere exacte semicircularis, faucihus
                                             schiedene Auffassung  vorliegen,  denn  ein Ge-
           lüaceis,  fasciis externis  translncentibits
                                            häuse von sechs Umgängen sieht bei „croissance
           peristoma  acutum^  intus pone limbum
                                            rapide" denn doch anders  aus.  Färbung und
           fiiscum  lahio  crasso, acuto,  aurantiaco
                                             verschiedene Heimath veranlassen mich, die vor-
           munitum.        ,
                                             liegende Form als eigene Varietät zu benennen.
      Diam. maj. 18, min. 16,  alt. li Mm.
                                               Aufenthalt: in Westsicilien; ich sammelte
      ? Helix pisanopsis Servain Mollusques recueillis
                                             sie an verschiedenen Puncten der Insel und er-
                                             hielt sie durch Monterosato von Favignana. —
           en Espagne et Portugal p. 112.
         Gehäuse dem von Seetzeni  auffallend ähn-
                                             Servain fand seinen Typus bei Cintra in Portugal.
      lich, aber mit der Zeichnung der variabilis, eng
      und nicht durchgehend durchbohrt, kugelig,  fest-
                                             144—146.    Helix cretica Ferussac.
      schalig, kreideweiss, bei den zahlreichen mir vor-
      liegenden Exemplaren stets mit einer scharf aus-  Da die  in  der ersten Abtheilung Fig. 1308
      geprägten kastanienbraunen Mittelbinde, welche  bis 1310 abgebildeten Exemplare von Athen nicht
          Rossmässler, Tconographie Neue Folg'e  I.                      7
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