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1970/5/6  F. Krapp, Vogclbcobacbtungen auf·den 1\.gadisohen ln.seln  289

individuen als bei der Schafstdzc. Der Beobachtungsverlauf (22. mehrere, 23 . ein-
zelne, 24. mehr, am 29. 3. nur mehr einzeL1e) scheint auf Durchzug hinzuweisen.
- 36) Anthus trivialis Baumpieper, Pispolone: Nur am Joch und in der Con-
trada Chiappara festgestellt, meist truppweise schreitend auf Nahrungssuche.
Beobachtungen decken sich gut mit denen in der Literatur fiir deoselben Zcit-
raum angegebcoen. - 37) Antht4S pratensis Wiesenpieper, Pispola: Mit der vori-
gen An gemischt an denselben Orten, schienen in Haufigkeit nur wenig zu wech-
seln. Bei beiden keine Ortsveranderungen oder Haufigkeitswechsel festgestellt, mit
Ausnahme des ersten Besuchs auf der Passhohe, als diese von Vogeln wimmelte,
wobei beide Pieper, Sylviiden und Kalanderlerchen die Hauptmengc ausmachten,
aber auch ein Schwarm Hanflinge dabei war.

    .38) Prunella modularis Heckenbraunelle, Passera scopaiola: Diese nachtzie-
hende Art ware wohl i.ibersehen worden, ware nicht ein Exemplar am 2. 3. zu-
fallig in einer Mausefalle auf dem J och gefangen worden. Auch dieser Beleg im
Veroneser Museum .

    .39) Cettia cetti Seidensanger, Rusigoolo di fiume: Ware fast iibersehen wor-
den, doch unverkennbar durch den abgerundeten Stufenschwanz. Unnotig zu er-
wahnen, dass keine einzige der Grasmi.icken im Marz singend festgesrellt wurde!
Auf Favignana offenbar Brutvogel (Beobachtung vom 3. 6. 1969). - 40) Sylvi.a
borin Gartengrasmiicke, Beccafico: Schon am ersten Tag auf Marèttimo fesrge~
stellr, diese Exemplarc schienen dann vcrschwunden zu sein. Beim Aufsuchen
hoberer Lagen mit mehr Vegeration wurde die Art aber imrner wieder festgestellt
(diglich). - 41} Sylvia Cttmtca Klappergrasmiicke, Bigiarella: Schien weniger

haufig als die Dorngrasmiicke zu sein, doch beide regelmassig; selten. - 42) Syl-

vi.a comm:mis Dorngrasmiicke, Sterpaz~oh: Wie die vonge (und fast alle Sylvia)
vorzugsweise auf Krautern, die wie dìe Straucher in Mitteleuropa von oben bis
unten abgesucht wurden; also fast nur in der Bergregion (Joch und Casa sacra-
cena). - 43) Sylvia conspicillata Brillengrasmiicke, Sterpazzola di Sardegna:
Diese und noch mehr die Weissbartgrasmi.icke liessen sicb am b<>...sten beobacbten.
Beide waren mir vom Sommer 1968 aus Sardinien venraut, doch war es ein wun-
dervoller Eindruck, fast alle medirerraoen Anen so schulmassig nebeneinander zu
haben, was die Besrimmung sehr erleichterte (siehc aber unten). - 44) Sylvia
zmdata Provencegrasmiicke, Magnanina: Ebenfalls durchziehend, wie aus der
Menge der Vogel hervorging. Dadurcb, und auch dass sie weniger hektisch weit
entfernte Straucher anflogen, wirkten sie vcrtraurcr als im Sommcr. Dic Art
bri.itet auf Marèttimo, aber in ziemlich geringer Dichte in der Macchie. Zwar ist
S. tmdata durch ihre Stimme sehr aufHillig und auch im Brutgebiet wenig scbeu,
doch kann es ein-e Viertelstunde dauern, bis man sie in giinstige Beobachtungsent-
fernung bekommt. - 45) Sylvia sarda Sardengrasmiicke, Magnanina sarda:
SUCHANTKE betonte zuerst die Schwierigkeit der Bestimmung der beiden magna-
nine. Trotzdem ist sicher auch diese Art ziehend auf Marètcimo festgestellt, doch
wage ich keine Mengenangabe. SuCHANTKE stellte sie im H erbst nicht fest, eben-
so fehlt ein Brutnachweis. - 46) Sylvia cantillans Weissbartgrasmiicke, Ster-
pazzolina: Ab 23., in Macchie und Garigue. Am wenigsten scheue Art unter samt-
lichen Grasmiicken, lassen sich oft aus 3- 4m Nahe berrachten, wenn geniigend
hohe Krauter vorhanden sind, in die die Tierchen regelrecht eintauchen, um an
recht entfernren Stefien wieder hervorzukommen, stetS unter Lockrufen.
47) Sylvia melanocephala Samtkopfgrasmiicke, Occhiocotto: Diese Art ist die
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