Page 1 - Fauna_Siziliens
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Beitrag zur Kenntnis der Crociduren-Fauna Siziliens
                         (Mammalia : Insectivora)

                               Von  I. Vesmanis
                Aus dem Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurt am Main
                           Direktor: Prof. Dr. W. Schäfer

                                                   Eingang des Ms. 30. 12. 1975
    Die Säugetierfauna von Sizilien ist nur lückenhaft bekannt; besonders umstritten ist
    die systematische Stellung der dort vorkommenden Crociduren (vgl. Krapp 1969). Es
    sind zwar ausreichend viele Fundorte von der Insel bekannt  (vgl. Abb.  14), doch
    fehlen Aufsammlungen auf Populationsbasis. Ein Vergleich der Stücke von Sizilien
    mit Exemplaren vom italienischen Festland ist wegen der noch umstrittenen Stellung
    von C. suaveolens italica Cavazza, 1912 und C.  5. deheauxi Dal Piaz, 1925 schwierig
    (Niethammer 1962). Das Typusexemplar von C.  s. deheauxi befindet sich im „Museo
    Civico di Storia Naturale Genova"  (schriftl. Mitt. von Prof. Dr.  E. Tortonese,
    2.  5. 1975); der Typus von  s.  italica befindet sich  (schriftl. Mitt. von Dr. M. C.
    AzzAROLi, 10. 4. 1975) wahrscheinlich in Bologna. Leider konnten beide Exemplare
    noch nicht untersucht werden. Aufsammlungen auf Populationsbasis, wie  sie Kah-
    mann und Kahmann (1954) von der Insel Korsika und Kahmann und Einlechner
    (1959) von der  Insel Sardinien uns vorgestellt haben, fehlen von  S-Italien. Eine
    Diskussion des vorliegenden Materials aus Sizilien mit Exemplaren aus Tunesien in
    einer darstellenden morphometrischen  Sicht, analog zu Kahmann und Vesmanis
    (1974, 1976), Vesmanis und Kahmann (1976) und Vesmanis (1975, 1976 a-e, 1976)
    bietet sich durch die AufSammlungen von Vesmanis, Kahmann und Bernard (n = 79,
    Cap Bon, El Fiaouaria und Ain Draham) an. Zoogeographische Schlüsse im Sinne von
    DE Lattin (1967) und Müller (1974) wären sicherlich noch verfrüht. Die vorliegende
    Arbeit soll sich zunächst nur mit der Grundlagenforschung (Mayr 1967, 1975), dem
   Versuch zur Erfassung und Darstellung auf morphometrischer Basis verschiedener
    Taxa beschäftigen.

                 Im Text und in den Tabellen verwendete Abkürzungen
    Schädelmaße: CIL = Condyloincisiv-Länge; CBL = Condylobasal-Länge; PL = Prosthion —
    Larnbda; SKB = Schädelkapsel-Breite; SKL = Schädelkapsel-Länge; SB = Staphylion —
    Basion; SV = Sphenobasion — Vertex; MSQ =  Maxillofrontale — Squamosum; IB =
    Interorbital-Breite; JB = Joch-Breite; LB = Lacrymale Breite; GL = Gaumen-Länge; RL =
    Rostrum-Länge, gemessen zwischen I-Alveole und P-i-Alveole; RB = Rostrale Breite; RH  =
    Rostrum-Höhe, über P4; AI = Angulare —  incl.  Incisivus; UKL =  Unterkiefer-Länge;
    CL = Condylar-Länge; GH = Goronar-Höhe; GB = Goronar-Breite; PGH = Postcoronar-
    Höhe; GKL = Gelenkkopf-Länge; GKB = Gelenkkopf-Breite; RZ = Rhinion — Zygion.
   Zahnmaße: M-M = maximale Breite über den Molaren (Kronen); 02L =  obere Zahn-
    reihen-Länge, I-M^; UZL = untere Zahnreihen-Länge, incl.  I; P'^-M^ = Zahnreihen-Länge,
    p4 _ M3. Lp4 = Länge P^ Vorderrand Parastyl — Hinterrand Metastyl; BP^ = Breite P^,
    Basis Hypoconus — Metastyl außen; LM^ = Länge M^, Vorderrand Parastyl — Hinterrand
    Metastyl; BM^ = Breite M^ Parastyl außen — Basis Protoconus; LM^ = Länge M^ Vor-
    Z. Säugetierkunde 41 (1976) 257—273
    © 1976 Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin
    ISSN 0044—3468/ASTM-Coden ZSAEA 7
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