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Beitrag zur Kenntnis der Crociduren-Fauna Siziliens 265
die Hirnkapsel fehlt, der Unterkiefer vollständig erhalten ist; die Zähne sind mäßig
abgekaut; erster einspitziger Zahn im Oberkiefer recht groß ausgebildet, die beiden
nachfolgenden klein und etwas einander überlappend. Die Durchsicht einer großen
Serie (n = 150) von russula aus Deutschland zeigte, daß die Größe der einspitzigen
Zähne durchaus variabel sein kann; man sollte demnach dieses Merkmal nicht über-
betonen. Bei der Bearbeitung von C. whitakeri in N-Afrika z. B. konnte das typische
whitakeri-Merkmal — dritter einspitziger Zahn im Oberkiefer deutlich kleiner als der
zweite — widerlegt werden (Vesmanis 1976 e). Der Protoconus des ist deutlich
buccad in Richtung Parastyl verschoben; starke Einkerbung zwischen Protoconus und
vorderem Cingulum incl. Hypoconus.
Maße des Holotypus C. caudata
Die Maße von caudata (Körpermaße nach Miller 1901; Schädelmaße von A. Gard-
ner) sind in der Tabelle 2 dargestellt. Der metrische Unterschied zu sicula wird im
Unterkiefer besonders deutlich: Condylar-Länge und Unterkiefer-Länge. Auch die
Coronar-Höhe von 4.8 mm liegt über dem entsprechenden Wert (4.4 mm) von
sicula. Das hohe Unterkiefer-Längenmaß läßt einen großen CBL-Wert erwarten, der
durchaus weit über 18.0 mm (Miller 1912) liegen kann. In dem Korrelationsdia-
gramm CH:CL liegen sicula (schwarzer Kreis) und caudata (weißer Kreis) weit
auseinander, letztere nahe dem x von russula und im Min. -Bereich von leucodon aus
Italien und Jugoslawien.
Da der Protoconus des P^ aufgrund seiner variablen Lage (vgl. Tab. 1) nicht zur
eindeutigen Trennung von russula und suaveolenslleucodon führen kann, muß man
andere Kriterien stärker berücksichtigen, wie z. B. Schädelgröße. Nach der Tab. 1
kann der Protoconus des P"* von russula auf Sizilien bis zu 0.03 mm buccad verscho-
ben sein. Der Holotypus caudata gehört zu diesem Beispiel. Da caudata in seinen
Größenabmessungen gut in die Variationsspanne von russula paßt (vgl. Tab. 2),
stelle ich den Holotypus C. caudata in die Synonomie von C. russula.
Morphometrische Untersuchungen an den Crociduren Siziliens
Materialliste, frühere Determinationen, Fundortkarte
Die Zahlen in Klammern hinter den Fundorten entsprechen denen der Karte; dieses Material
wurde von mir für die hier vorliegende Untersuchung überprüft.
Sizilien: Ätna (2), 20.9.1962, 9 (Schädel, Balg): CB l.Misilmeri (3), 5.4.1953, 27. 4.,
1. 5. 1955, 3 (5 ^, 2 sex? (6 Schädel, 6 Bälge): SMF 12718-9, publ. als /. sicula, 16975-6.
0
(6/
38°
—
®_\
37°
,0 ,50 ,100
12*^
km 13,30°
Abb. 3. Verteilung der überprüften Crocidura-Tdii^^. auf Sizilien (Fundorte s. Materialliste).